Die Kraftspender-Tour 2023 ist Geschichte, doch die Emotionen werden noch lange nachwirken. Mehrere Gewitterfronten konnten das Radteam und das Team der Läuferinnen und Läufer auf ihrem Weg von Braunschweig zu den Special Olympics World Games in Berlin nicht aufhalten. Tag und Nacht waren die Sportler unterwegs und sie trafen pünktlich am Zielort ein, begleitet von Teammitgliedern mit einer Behinderung, die ebenfalls ihr Bestes gaben und damit selbst zu Kraftspendern wurden. Die Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Special Olympics im Berliner Olympiastadion ließ alle eintauchen in die Welt von Sportlerinnen und Sportlern mit einer geistigen oder einen mehrfachen Behinderung. Ihre Freude, ihre Begeisterung, ihre Ungezwungenheit und Herzlichkeit waren im riesigen Stadionrund mit Händen zu greifen. Ein ansteckendes und tatsächlich verbindendes Erlebnis, das zeigte, worum es uns beim Thema Inklusion geht: Möglichkeiten der Teilhabe und Berührungspunkte zu entwickeln, nicht einseitig, sondern im Dialog. Was wiederum erfordert, sich in Menschen hineinzuversetzen. Ihre Welt zur eigenen Welt zu machen, zumindest für einige Augenblicke, Wahrnehmung zu erweitern, Betrachtungsweisen zu verändern – das vor allem sollte die Kraftspender-Tour 2023 leisten, neben der puren Freude am (körperlichen) Einsatz für eine gemeinsame Sache.
Vor dem Aufbruch ins Olympia-Stadion war es für einen Moment ganz still geworden, als die Teilnehmer in sich gingen und an den kurz vor dem Tour-Start überraschend verstorbenen Michael Elsas dachten. Das FFL-Urgestein hatte sich trotz gesundheitlicher Probleme auf die Kraftspender-Tour 2023 gefreut, die er als Fahrer unterstützen wollte. Ein großes Foto von Michael Elsas ging mit auf die Reise von Braunschweig nach Berlin. Ihm haben wir die Tour gewidmet.
Das Kraftspender-Team von Friends For Life und Brunswick Wheelers bedankt sich bei der Lebenshilfe Braunschweig für die gute Zusammenarbeit, die durch die Anschaffung von Rikschas aus dem Spendenerlös der Aktion einen sichtbaren Ausdruck findet. Die Rikschas, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zum Beispiel gemeinsam zu Ausflügen aufbrechen können, sorgen für mehr Mobilität und sie können dabei helfen, Horizonte zu erweitern. Auf allen Seiten. Darum geht’s.